Seit bald 20 Jahren unterhält die Eine-Welt-Gruppe Wesel regen Kontakt zu Menschen am Bajo Lempa in El Salvador. Aus diesen Kontakten sind Freundschaften entstanden. Auch haben sich Projekte entwickelt, mit denen die Eine-Welt-Gruppe die Menschen in den Partnerdörfern im Rahmen der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt.Partnerschaftliche Beziehungen, die auf Kontinuität, Verlässlichkeit und Vertrauen basieren, brauchen Begegnung und Austausch. Beides geschieht in diesem Winterhalbjahr wieder hier wie dort. Auf Einladung des Konrad-Adenauer-Gymnasiums Kleve sind 9 El Salvadorianer von Ende November bis Mitte Dezember am Niederrhein. Wir freuen uns, die Delegationsgruppe am 10.12.2010 einen Tag lang in Wesel begrüßen und beherbergen zu dürfen. Unter anderem werden die Gäste die Stadt und den Weltladen kennen lernen und einen Abend mit der Eine-Welt-Jugendgruppe verbringen. Vom 17.3. bis 2.4.2011 findet wie in diesem Jahr eine Besuchs- und Informationsreise nach El Salvador statt, initiiert und geleitet von der Flüchtlingshilfe Mittelamerika (Jürgen Tönnesen). Junge Erwachsene aus der Eine-Welt-Jugendgruppe und weitere Aktive aus der Eine-Welt-Arbeit in Wesel werden diese Reise erleben und viel zu berichten haben.
25 Jahre Eine-Welt-Verkauf in Wesel
Am 18. September 2010 hatten wir guten Grund zu feiern:
Der Weltladen in Wesel konnte auf 25 Jahre erfolgreicher Tätigkeit zurückschauen. Gefeiert wurde in unmittelbarer Nähe des Weltladens in der Fußgängerzone. Schon früh am Morgen fanden sich zahlreiche Helferinnen ein, die in gemeinschaftlicher Arbeit dafür sorgten, dass die Passanten ein ansprechendes Angebot vorfanden, das zum Verweilen einlud und das die Arbeit des Weseler Weltladens ins rechte Licht rückte. Klaus Bauer, Vorsitzender der Eine-Welt Gruppe Wesel begrüßte die Besucher, unsere Bürgermeisterin Frau Ulrike Westkamp würdigte die Arbeit der Gruppe. Ein großer Stand bot Waren an, die auch im Laden zu kaufen sind, aber das war nur ein Angebot unter vielen weiteren. Auf keinen Fall fehlen durfte der Kaffeeausschank, der zum Verweilen an den Stehtischen einlud, denn begleitet wurde unserer Aktion von attraktiven Vorführungen unterschiedlicher Art. Archie Clapp vom Zirkus Flic Flac be- und verzauberte die Vorübergehenden mit Taschenspielertricks, und schließlich begeisterte er die Zuschauer mit atemberaubenden akrobatischen Einlagen. Dazu boten die Miniköche aus Wesel alkoholfreie Cocktails an, gern angenommen von den vielen Besuchern. An einem Knobelstand konnten die Gäste Waren erknobeln, Luftballons mit dem Eine-Welt-Absender stiegen in den Himmel, und in einem Bauwagen wurde die Wirkung von Klangschalen eindrucksvoll vorgestellt. Auch musikalisch wurden die Passanten verwöhnt. Begeistert aufgenommen wurden die Darbietungen einer Trommelgruppe und die von Schülerinnen und Schüler des Andreas-Vesalius-Gymnasiums Wesel sowie der Andreas-Baader Realschule aus Xanten. Gekonnt führten sie ihre Kenntnisse im Bereich der Blasinstrumente vor. Als die Veranstaltung gegen 14.30 Uhr zu Ende ging, waren wir erschöpft und glücklich über die große Resonanz, die unser Aktionsvormittag hervorgerufen hat. Dann bedeutet Ab- und Aufräumen eine erfreuliche letzte Anstrengung!
Von laufende Bananen und gespendeten Startnummern
„Wesel ist Fairtrade-Stadt“ – das konnten Läufer/innen und Besucher/innen beim 6. Hanse-City-Lauf am 2.10.2010 deutlich spüren. Jugendliche der Eine-Welt-Jugendgruppe waren als Bananen verkleidet und mit Bananen-Bauchläden ausgestattet unterwegs, um fair gehandelte Biobananen unseres Fairhandelspartners banafair an die Frau und den Mann zu bringen. Auch am Bananen-Info-Stand konnte man Bananen gegen Spende erhalten und sich darüber informieren, warum denn diese Bananen fair sind. Und selbst beim 5- und 10-km-Lauf waren die Bananen nicht zu übersehen, denn sie waren auf der Laufstrecke unterwegs. Natürlich gab es für die Läuferinnen und Läufer im Ziel vitaminreiche und gesunde Kost: die fair gehandelte Banane. Bedanken möchten wir uns auch auf diesem Wege bei den Stadtwerken Wesel, die als Sponsor die 22 Kisten Bananen bezahlt haben.
Für das Früchteprojekt der Schule von Amando Lopez in El Salvador sammelten Engagierte aus der Steuerungsgruppe „Fairtrade-Stadt Wesel“ die Startnummern der Läufer. Normalerweise bekommen die Läufer für ihre Startnummer 2,- €uro Pfand zurück – in diesem Fall spendeten viele Läufer ihre Startnummer und damit 2,- €uro für eine gesunde Schulmahlzeit. Vielen Dank allen Spendern!
Am Ende dieses aufregenden Tages durften sich alle Mitarbeiter/innen auf die Schultern klopfen, denn durch den Bananen-Bauchladen-Verkauf und die Startnummern-Spende konnten insgesamt 1.400- €uro für das Früchteprojekt gesammelt werden.
Müllwagen mit Füllung
Die Flüchtlingshilfe Mittelamerika e.V. hat in den Sommermonaten mit einer besonderen Aktion einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, den Stadtteil Mexicanos in San Salvador vor dem Müllkollaps zu bewahren.
Zwei gebrauchte Müllwagen aus Gemeinden am Niederrhein konnten finanziert werden und wurden für die Reise über den Atlantik vorbereitet, um der Stadtverwaltung des am dichtesten besiedelten Stadtteils von San Salvador bei der Müllentsorgung zu helfen. Natürlich sollten die Fahrzeuge nicht „mit leerem Bauch“ nach El Salvador überführt werden, sondern gefüllt mit medizinischen Hilfsgütern, Lehr- und Lernmitteln und Computern. Die Eine-Welt-Gruppe Wesel beteiligte sich an der Füllung der Müllwagen und konnte insgesamt 9 aufbereitete PC´s mit auf die Reise schicken.
Mittlerweile sind die Müllwagen an ihrem Bestimmungsort angekommen und unterstützen die viel zu kleine und marode Müllwagenflotte San Salvadors.
Fairtrade-Stadt Wesel – das ist doch was!
„Fairtrade-Towns“, so heißt die Kampagne, die von Fairtrade im Jahre 2000 ins Leben gerufen wurde und die bisher in 18 Ländern der Erde insgesamt 630 Städte zu „Fairtrade-Towns“ gemacht hat (Spitzenreiter ist Großbritannien mit über 400 Fairtrade-Towns). Anfang diesen Jahres startete die Kampagne nun auch in Deutschland – die ersten deutschen Fairtrade-Städte sind Saarbrücken und Neuss.
Als 2. Stadt im Kreis, wird Wesel am 12. März in der Aula der Musik und Kunstschule zur „Fairtrade-Stadt“ gekürt.