Ein Ausflug zu den schönsten Äpfeln am Niederrhein

Der Betriebsausflug der zahlreichen MitarbeiterInnen der EWG- Wesel sollte uns in diesem Jahr zum Neuhollandshof nach Bislich führen. Der biologisch-dynamische Obstbaubetrieb am Niederrhein wird von Thea und Rolf Clostermann geleitet. Beide sind dem Fairen Handel sehr aufgeschlossen gegenüber und seit geraumer Zeit auch Kooperationspartner des Weltladen Esperanza. Schon allein dies ist einen Besuch wert – dachte sich der Vorstand.

Am 6. September machte sich die 21köpfige Gruppe aus Wesel bei schönstem Sonnenschein teils mit den Rädern, einige wenige mit dem PKW, auf den Weg. Thea Clostermann, mitdenkend und mitfühlend, hatte bei den hochsommerlichen Temperaturen für uns kleine Fußbäder in Plastik-Körben vorbereitet – eine Wohltat für die verschwitzte Fahrradtruppe. Und das Stimmungsbarometer schnellte in die Höhe!
Dazu überreichte sie jedem zur Erfrischung und als Willkommensgruß einen hauseigenen sektverperlten Appléritif.
Nein, hier hat sich nicht der Fehlerteufel eingeschlichen. Auf dem Neuhollandshof regiert der Apfel bei den verschiedensten Verarbeitungsformen und auch bei der Namensgebung.
Mit dem herrlich prickelnden alkoholfreien Appléritif in der Hand erfreuten wir uns an den Ausführungen Thea Clostermanns, die uns die Familiensaga des Hofes beginnend im Jahr 1867 sehr anschaulich erzählte. Sie berichtete von den verschiedenen Generationen, die den Hof prägten und veränderten, wie sich ein landwirtschaftlicher Betrieb zu einer Obstplantage entwickelte und wie sich nach und nach der biologisch-dynamischen Obstanbau durchsetzte. 1993 schloss sich der Neuhollandshof komplett dem Demeter-Verband an.

Nach einem kurzweiligen Exkurs in die Vergangenheit folgte die Besichtigung der Obstplantage unter der Führung von Rolf Clostermann.
Auf dem 20 Hektar großen Betrieb in Bislich steht der Apfel ohne Zweifel im Mittelpunkt. Birnen, Walnüsse, verschiedene Wildgehölze und 4.000 bunt blühende Rosenstöcke machen aus der Obstplantage einen prächtigen Obstgarten.
Circa 30 verschiedene Apfelsorten werden auf dem Neuhollandshof kultiviert und verschiedene neue Züchtungen ausprobiert. Beim Pflanzenschutz setzen die Obstanbauer des Neuhollandshof in erster Linie auf Nützlingsförderung und Unterstützung der im Ökosystem vorhandenen Regulierungs- und Ausgleichskräfte.

Gestört von einem heftigen Regen – später erfuhren wir, dass in Wesels Innenstadt der Sturm des Tiefausläufers Nandor erhebliche Schäden verursacht hatte – wurden wir zu den gekühlten Lagerräumen und zum Hofladen geführt. Im Hofladen entdeckten wir zahlreiche Spezialitäten vom Niederrhein, ein Angebot aus dem Bio-Vollwertsortiment und aus dem Fairen Handel!

Was ein guter Apfel noch alles kann, das wurde uns im Teehaus gezeigt. Das alte Gebäude (2011 restauriert) hat die Gemütlichkeit eines Landhauses und der liebevoll gedeckte Tisch mit zahlreichen wunderbaren Kuchen, verschiedenen Brotsorten und köstlichen Wurst- und Käseprodukten, dazu ein fair gehandelter Kaffee oder ein aromatischer Apfeltee, waren Höhepunkt und Abschluss unseres so schönen Tages.
Ein herzliches Dankeschön an Thea und Rolf Clostermann, die uns einen herrlichen Betriebsausflug beschert haben.

Unsere Tipps für Sie:
Auf dem Neuhollandshof sind Apfelanbau, Kunst und Kultur eng miteinander verbunden.
Zahlreiche regelmäßig stattfindende Veranstaltungen belegen dies. Flyer dazu liegen im Weltladen aus.
Ein Frühstück oder die Kaffeetafel im Teehaus sollten Sie sich nicht entgehen lassen!
– Isolde Rueter